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 Hallo liebe Frau Krähenmann, wir sind Biptika und Purnima aus Nepal 

Hintergrundinformationen über Biptika und Purnima

Ihre Familie gehört der Kaste der Bishwokarma an, einer Handwerkerkaste Traditionell sind die Angehörigen dieser Volksgruppe Schmiede. Sie stellen seit jeher Werkzeuge für den landwirtschaftlichen Gebrauch her, wie beispielsweise traditionelle Messer zum Schneiden des Grases. Die Herstellungsmethoden haben sich im Laufe der Jahrhunderte nur wenig verändert. Es werden noch heute kleine Lehmöfen mit Blasrohr oder Blasebalg verwendet, um das Eisen zu schmieden. Abzüglich der Herstellungskosten lässt sich beispielsweise mit einem solchen Messer oder einer Machete umgerechnet etwa 5 Euro verdienen. Der Bedarf ist in einer Region natürlich begrenzt. Bishwokarma oder auch Bishwakarma ist eine Unterkaste der Dalit. Dies sind die “Unberührbaren” im heutigen Nepal. Der Begriff Dalit bezieht sich auf eine Gruppe von Menschen, die religiös, kulturell, sozial, wirtschaftlich und historisch unterdrückt, ausgeschlossen und als unantastbar behandelt werden. Sie leben in unterschiedlichen Regionen, sprechen verschiedene Sprachen und gehören unterschiedlichen Kulturen und Kasten an. Laut der National Dalit Commission (NDC) werden Dalit definiert als „jene Gemeinschaften, die wegen der Diskriminierung und der Unberührbarkeit aufgrund ihrer Kastenzugehörigkeit am rückständigsten in den Bereichen Soziales, Wirtschaft, Bildung, Politik und Religion sind. Die Dalit sind als niedrigere Kaste innerhalb des geschichteten hinduistischen Kastensystem bekannt, welches vor etwa 300 Jahren entstand. Sie sehen sich im täglichen Leben sehr vielen Formen diskriminierender Praktiken gegenüber, in den ländlichen Regionen deutlich stärker als in den Städten. Beispielsweise ist es Dalit nicht gestattet, die Häuser Angehöriger höherer Kasten zu betreten, ganz gleich wie gut man sich kennt oder vielleicht sogar befreundet ist, auch unabhängig von der Hierarchie untereinander. Dies hat in erster Linie religiöse und spirituelle Gründe, denn diejenigen glauben, dass die Unreinheit, die damit in ihr Haus gebracht würde, die Götter erzürnen würde. Diese Denkweise ist aber heutzutage fast ausschließlich nur noch bei älteren Menschen anzutreffen. Die jüngeren Generationen entfernen sich immer weiter von dem hierarchischen Kastendenken. Dabei gehören nach der letzten Volkszählung etwa 13% der Gesamtbevölkerung Nepals den Dalit an. Sie umfassen 21 Kasten. Eine von ihnen sind die Bishwokarma.

Biptika und Purnima sind wie viele Kinder in Nepal als häusliche Geburt zur Welt gekommen. Ihr Vater Laxman ist vor Anfang 2018 verstorben. Seitdem leben sie mit ihrer Mutter Sarmila bei ihren Großeltern. Diese leben als Bauern in einem kleinen Häuschen in einer abgelegenen Region des Distriktes Syangja. Sie haben ein kleines Stück Land, welches sie bewirtschaften und von dem Ertrag leben. Geld lässt sich damit nur sehr wenig verdienen. Manchmal kann die Großmutter aus Reis, Mais oder Hirse etwas Schnaps brennen, den sie dann in der Umgebung verkauft für etwa 70-80 Cent pro Liter. Dieser Raksi genannte Alkohol ist in den ländlichen Gebieten Nepals sehr weit verbreitet und sehr beliebt und trägt aber leider auch neben verschiedenen anderen Gründen zu der hohen Zahl an alkoholbedingten Erkrankungen bei. Da die Nahrung in manchen Zeiten des Jahres für die Familie knapp ist, stellt dies auch keine gesicherte Einkommensquelle dar. Für die Familie ist es schwierig alle zu ernähren, geschweige denn Biptika, nun wo sie zur Schule geht, die Schulbildung oder eine Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Purnima geht derzeit noch in den Kindergarten. Ihre Mutter arbeitet deshalb als Hilfsarbeiterin auf den Feldern in der Umgebung. Dort bestellt sie die Reisfelder, kümmert sich um die Tiere anderer Menschen oder verrichtet arbeiten auf Baustellen (Steine klopfen, Zement mischen, Lasten tragen). Damit verdient sie ein paar Rupees im Monat (durchschnittlich etwa 15 bis 25 Euro pro Monat), wovon sie ihren Eltern, bei denen sie mit ihrer Tochter lebt, einen großen Teil für die Instandhaltung des Hauses gibt. Schulmaterialien, wie Hefte, Stifte oder Bücher hat Biptika nicht. Auch die kommende Prüfungsgebühr wird für die Familie nur schwer zu bezahlen sein. Viele der kleinen ländlichen Schulen in Nepal sind vollkommen unterfinanziert und müssen die Gehälter der Lehrer (etwa 70-100 Euro pro Monat) durch die Schulgebühren finanzieren. Biptika hat auch kaum Kleidung, deshalb trägt sie meist das Gleiche, nämlich ihre einzige Schuluniform. Die Lebenshaltungskosten in Nepal sind zwar sehr viel niedriger als in Deutschland, aber die Familie lebt dennoch weit unterhalb, der in Nepal geltenden Armutsgrenze. Es fehlt ihnen praktisch an allem. An eine Gesundheitsversorgung ist gar nicht zu denken. Erschwerend hinzu kommt, dass die Familie der Kaste der Bishwokarma angehört, den sogenannten Unberührbaren, was trotz der offiziellen Abschaffung des Kastensystems in Nepal vor allem in den ländlichen Gebieten nach jahrhundertelanger Tradition von immer ein soziale Entwürdigung darstellt. Wenn Kinder durch Armut stigmatisiert sind und nicht genug zu essen haben, wird die Schule schnell zweitrangig. Ohne Unterstützung von außen haben Kinder wie Biptika praktisch keine Chance dem Kreislauf der Bildungslosigkeit und Armut zu entkommen.

Ihre Unterstützung, Frau Krähenmann, durch die Patenschaft verändert das Leben der Familie erheblich. Biptika und später Purnima werden nun regelmäßig die Schule besuchen können und ausreichend zu Essen haben. Darüber hinaus erhalten sie wie alle Patenkinder, eine Krankenversicherung, die Untersuchungen und Behandlungen (inkl. Medikamente) abdeckt. Unsere Patenkinder und deren Familien bekommen von uns auch einen strukturierten Tagesablauf als Leitfaden. Dieser beinhaltet Zeiten zum Aufstehen und Schlafen gehen, zu den Aufgaben im Haushalt zur Unterstützung der Familie, allgemeine Hygieneregeln und spezielle Körperhygiene-Regeln, die Verpflichtung in die Schule zu gehen, sowie festgelegte Zeiten für Hausaufgaben und Lernen. Aber natürlich brauchen die Kinder auch etwas Zeit einfach zum Spielen und Kind sein. Kontrolliert wird dies durch unsere Mitarbeiter vor Ort. Wichtig ist, dass auch die Familien die Notwendigkeit verstehen und sich daran halten. Seit wir diese Verhaltensregeln für alle Patenkinder in Nepal eingeführt haben, ist die schulische Entwicklung aller Patenkinder deutlich besser. Alle haben gute oder sogar sehr gute Schulnoten. Auch in der sozialen, physischen und emotionalen Entwicklung macht sich dies positiv bemerkbar. Durch den fast täglichen persönlichen Kontakt zu den Patenkindern und den Familien, können wir bei Problemen rasch helfen und die Entwicklung positiv beeinflussen. Durch die intensive Betreuung bewirkt die Patenschaft also wesentlich mehr, als nur die dringend notwendige materielle Unterstützung.

Aktuelle Lieblingssongs von Biptika und Purnima

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Betreuer des Patenkindes

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Surakshya Gurung
District Manager, District Syangja; Betreuung Patenkinder
Suraksha lebt selbst in der Region, in der er die Patenkinder betreut, spricht etwas Englisch und hat einen guten Bildungsstand. Als Mitarbeiter von Namaste Kids betreut er die Patenkinder in einem Umkreis von etwa 8 Stunden Fußmarsch. Er ist ein...

 

Wie bewerten Sie die Arbeit von Surakshya mit Ihrem Patenkind ?

Unsere Betreuer für die Patenkinder arbeiten alle praktisch ehrenamtlich. Sie haben alle eines gemeinsam: sie sind jung, sozial engagiert und kommen selbst aus armen Verhältnissen. Surakshya Gurung ist 26 Jahre alt und lebt mit seinen Eltern, seiner Frau und seinen beiden kleinen Kindern im Distrikt Syangja. Er arbeitet hauptberuflich als Betreuer der Patenkinder in dieser Region. Suraksha bekommt ein kleines, aber den Arbeitsaufwand würdigendes Grundeinkommen, welches durch den Vorstand bezahlt wird. Besonders in den Bergregionen des Himalayas sind die Wege zu den Kindern weit und mühsam. Um die Patenkinder zu betreuen ist Suraksha täglich mehrere Stunden unterwegs. Hinzu kommen besondere Anlässe wie Geburtstage, der Einkauf der benötigten Dinge für die Patenkinder, die er in aller Regel nur in Phedikhola Bazar, der nächstgelegen Stadt kaufen kann, um sie dann den Patenkindern zu bringen. Zu seiner Arbeit gehört es auch, dass er für die Kinder / die Familien immer erreichbar ist. Hinzu kommen regelmäßige Gespräche mit den Lehrern der Kinder.

Wir haben uns daher überlegt, dass wir das Patenportal auch nutzen wollen, um den Pateneltern die Möglichkeit zu geben, den Betreuern Wertschätzung ihrer Arbeit auszudrücken, in Form einer kleinen, einmaligen finanziellen Unterstützung. Es wäre für sie natürlich eine ganz besondere Anerkennung, ihre Arbeit für die Kinder in dem Wissen zu tun, dass diese von den Pateneltern in Deutschland positiv wahrgenommen wird. Es besteht dabei aber absolut keine Erwartungshaltung, denn sie machen diese Arbeit nicht des Geldes wegen.

Möchten Sie Suraksha ein kleine Würdigung seiner Arbeit zukommen lassen ? Dann haben Sie hier die Möglichkeit dazu:

Hier möchten wir Ihnen einige Informationen zum Tihar-Festival geben:

 

Tihar (Nepali: तिहार), auch bekannt als Deepawali, ist ein fünf Tage andauerndes Hindu-Festival, das auf dem indischen Subkontinent, insbesondere in Nepal und den indischen Bundesstaaten Assam und Sikkim, einschließlich des Distrikts Darjeeling in Westbengalen, gefeiert wird. Es ist das Fest der Lichter, denn Teelichter (Diyas) werden innerhalb und außerhalb der Häuser angezündet, damit es auch nachts beleuchtet ist. Es ist allgemein bekannt als Swanti unter den Newars und als Deepawali unter den Madhesis. Das Fest beginnt im nepalesischen Kalender (Vikram Samvat) in der zweiten Hälfte des Monats Kartik mit Kaag Tihar am Trayodashi (dem 13. lunaren Tag nach dem Vollmond) im abnehmenden, dunklen Zyklus (= Krishna Paksha). Es endet jedes Jahr mit Bhai Tika an Dwitiya, dem 2. Tag des zunehmenden, hellen Zyklus des Vollmondes (= Sukhla Paksha).

Tihar ist nach Dashain das zweitgrößte nepalesische Festival. Es wird als von großer Bedeutung angesehen, da es nicht nur für Menschen und Götter, sondern auch für Tiere wie Krähen, Kühe und Hunde, die eine enge Beziehung zu Menschen pflegen, einen Beitrag leistet. Menschen zeichnen Muster auf dem Boden von Wohnräumen oder Innenhöfen mit Materialien wie Farbpulver, farbigem Reis, trockenem Mehl, farbigem Sand oder Blütenblättern. Diese Stellen werden auch Rangoli genannt und sollen vor allem für die Götter und Göttinnen des Hinduismus (vor allem Laxmi) ein heiliger Ort sein.

Krähen und Raben werden mit Süßigkeiten und Speisen auf den Dächern der Häuser verehrt. Das Krächzen der Krähen und Raben symbolisiert Traurigkeit und Trauer im Hinduismus. Daher bieten die Menschen den Krähen und Raben Nahrung an, um Trauer und Tod von ihren Häusern abzuwenden. Tihar steht vor allem für die göttliche Verbindung zwischen Menschen und Tieren.

Eine weitere interessante Beobachtung während der Tihar-Tage in Nepal ist das Glücksspiel: Während der Festivaltage darf man spielen, während es im Rest des Jahres für nepalesische Bürger das Spielen verboten.

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