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Hintergrundinformationen über Sispal
Sispal ist, wie viele Kinder in den ländlichen Regionen Nepals, als häusliche Geburt zur Welt gekommen. Sein Vater Prasan Gurung ist 2008 als Gastarbeiter nach Kalkutta in Indien gegangen, um dort zu arbeiten. Seitdem besteht keinerlei Kontakt mehr zu ihm. Es ist nicht klar, ob er überhaupt noch lebt. Sispals Mutter Rasmi war zu dieser Zeit alleine mit ihrem Sohn. Die Familie war schon immer arm, aber nach dem Weggang des Vaters fehlte es ihnen an allem. Zunächst musste Rasmi das Häuschen und das kleine Stück Land verkaufen, das sie besaßen. Sie lebte mit Sispal bei der Schwester ihres Mannes und war auf deren Gütigkeit angewiesen. 2011 entschied sie sich nach Kathmandu zu gehen, um dort als Reinigungskraft in einem der vielen Hotels zu arbeiten. In den ersten Jahren schickte sie regelmäßig etwas von dem wenigen Geld das sie verdiente für ihren Sohn. 2013 brach der Kontakt plötzlich ab. Seit dieser Zeit gibt es keinerlei Kontakt mehr zu ihr und Sispal hat seine Mutter seit dieser Zeit auch nicht mehr gesehen. Es könnte sein, dass sie neu verheiratet oder als Gastarbeiterin im Ausland ist. Dass ihr etwas zugestoßen ist, ist im Gegensatz zum Vater, eher unwahrscheinlich, da die Familie davon höchstwahrscheinlich erfahren hätte.
Auch Sispals Tante und Onkel sind arm und sie leben ausschließlich von Eigenversorgung durch Subsistenzwirtschaft. Sie besitzen nur ein sehr kleines Stück Land, welches sie bewirtschaften und zumindest zu einem großen Teil zur Versorgung mit Nahrungsmitteln beiträgt. Allerdings reicht es nicht aus, um drei Menschen dauerhaft das ganze Jahr über mit Nahrung zu versorgen. Vor allem aber lässt sich damit kein Geld verdienen, denn es bleibt absolut nichts übrig. Sispals Onkel Kumar lebt und arbeitet als Hilfsarbeiter auf Baustellen in Indien. Dabei verdient er aber so wenig, dass er nur alle zwei Monate nach Hause schicken kann. Seine Tante Kumari arbeitet deshalb ebenfalls als Hilfsarbeiterin und als Feldarbeiterin auf den Baustellen und Feldern in der Umgebung. Sie schiebt Schubkarren, trägt Lasten, schneidet Gras und Blätter für die Ziegen und Büffel anderer Menschen, ernten Reis, Mais oder Früchte, beispielsweise Bananen, Papayas, Orangen oder Guaven. Diese Arbeit wird aber in der Regel mit Nahrungsmitteln entgolten. Dadurch hat die Familie zwar meist genug zu essen, aber eben kein Geld, um beispielsweise Kleidung oder Schuhe zu kaufen, Schulbücher, die Prüfungsgebühren, oder eine Gesundheitsversorgung zu bezahlen. Sispal geht deshalb nur sehr unregelmäßig in die Schule. Stattdessen hilft er häufig seiner Tante bei der Feldarbeit. Insbesondere während der Regenzeit (April bis September) und während der kalten Jahreszeit (November bis Februar) geht sie kaum noch in die Schule. Einen eigenen Schulrucksack hat er nicht, deshalb läuft er mit den Heften unter dem Arm in die Schule. Wenn es regnet, dann regnet es meist sehr stark und das ist dann natürlich ein Problem, denn die Schuluniform und die Schulsachen werden nass und nehmen Schaden. Ohne warme Kleidung ist es im Winter in den Schulen sehr kalt, denn eine Heizung gibt es nicht, auch keine Elektrizität, daher werden die Fenster geöffnet, die keine Fensterscheiben haben. Die Sonne ist zwar auch im Winter relativ intensiv, aber die schattigen Klassenräume heizen sich tagsüber kaum auf. Kinder, die keine warme Kleidung, vielleicht nicht einmal feste Schuhe haben, frieren und werden häufiger krank. Medikamente sind teuer, schwer zu bekommen und werden deshalb oft nicht rechtzeitig und auch nicht adäquat verwendet. All dies zusammen führt verständlicherweise dazu, dass für Sispal der Schulbesuch mit vielen Problemen verbunden ist und es daher für ihn mit jedem Tag besser erscheint selbst arbeiten zu gehen anstatt in die Schule. Ohne Unterstützung von außen ist es für Kinder wie Sispal praktisch unmöglich aus dem Kreislauf aus Armut und Bildungslosigkeit herauszukommen.
Liebe Familie Frommlet, Ihre Patenschaft verändert das Leben der Familie erheblich. Sispal wird nun regelmäßig die Schule besuchen können und ausreichend zu essen haben. Darüber hinaus erhält er wie alle Patenkinder eine Krankenversicherung, die Untersuchungen und Behandlungen (inkl. Medikamente) abdeckt. Unsere Patenkinder und deren Familien bekommen von uns auch einen Tagesablauf als Leitfaden. Dieser beinhaltet Zeiten zum Aufstehen und Schlafen gehen, zu den Aufgaben im Haushalt zur Unterstützung der Familie, allgemeine Hygieneregeln und spezielle Körperhygiene-Regeln, die Verpflichtung in die Schule zu gehen, sowie festgelegte Zeiten für Hausaufgaben und Lernen. Koordiniert und kontrolliert wird dies durch unsere Mitarbeiter vor Ort im täglichen Kontakt mit den Kindern, aber auch Sie als Pateneltern können Einfluss darauf nehmen, beispielsweise mit gezielter Unterstützung von Dingen, die Sispal und seine Familie benötigen und durch den monatlichen Patenschaftsbeitrag nicht abgedeckt werden können (beispielsweise ein Nutztier, ein kleines Bett oder Veränderungen am Haus, wie den Zugang zu Elektrizität oder Wasser).
Wichtig ist im Allgemeinen, dass auch die Familien der Kinder die Notwendigkeit dieser Regeln verstehen und sich daranhalten. Seit wir diese Verhaltensregeln für alle Patenkinder in Nepal eingeführt haben, ist die schulische Entwicklung deutlich besser geworden. Alle Patenkinder haben gute oder sogar sehr gute Schulnoten. Auch in der sozialen, emotionalen und physischen Entwicklung macht sich dies positiv bemerkbar. Durch den fast täglichen persönlichen Kontakt zu den Patenkindern und den Familien, können wir bei Problemen rasch helfen und die Entwicklung positiv beeinflussen. Durch diese intensive Betreuung bewirkt die Patenschaft also wesentlich mehr, als nur die dringend notwendige materielle Unterstützung.
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