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Hintergrundinformationen über Sirjana
Sirjana ist 2015 in den Bergen Gorkhas zur Welt gekommen. Ihr Vater hat seit seiner Kindheit eine schwere Verstümmelung an der rechten Hand. Als Kind hat er eine Brandverletzung erlitten. Vor allem in den ländlichen Regionen Nepals kochen arme Menschen häufig noch an einer Kochstelle aus Lehm über offenem Feuer im Haus. So kommt es auch heutzutage noch zu Brandverletzungen, meist bei kleinen Kindern. Die fehlende Gesundheitsversorgung, aufgrund geographischer und finanzieller Zugänglichkeit führt oft dazu, dass Verletzungen wie diese Verbrennungen oder andere Erkrankungen nicht adäquat oder überhaupt nicht behandelt werden. Sirjanas Vater leidet sehr darunter, denn ohne den Gebrauch der rechten Hand hat er kaum Möglichkeiten für seine Familie zu sorgen. In den Bergen Nepals ist es sehr schwer mit einer Hand zu arbeiten und Geld zu verdienen. Bei dem ersten schweren Erdbeben 2015 wurde zudem das Häuschen der Familie zerstört. Seitdem leben sie in einer löchrigen Wellblechhütte, durch deren Dach es in der Regenzeit hineinregnet und im Winter der kalte Wind hindurchzieht. Die Regierung hat damit begonnen allen Menschen, die ihre Häuser verloren haben umgerechnet etwa 2.500 Euro für den Bau eines neuen Hauses zur Verfügung zu stellen. Allerdings reicht das nicht und so sind viele Häuser halbfertig oder, wie bei Sirjanas Familie, der Bau hat gar nicht erst begonnen. Sirjanas Mutter ist Anfang 2018 plötzlich verschwunden. Niemand weiß, wo sie sich aufhält und, ob sie noch lebt. Vermutlich gibt es zwei Möglichkeiten, was passiert sein könnte. Zum einen könnte sie ihre Familie verlassen und erneut geheiratet haben. Zum anderen könnte sie sich aufgrund der hoffnungslosen Situation der Familie das Leben genommen haben. Es gibt jedenfalls seit ihrem Verschwinden keinerlei Lebenszeichen mehr von ihr. Seitdem lebt Sirjana alleine mit ihrem Vater. Die Familie hat etwas Ackerland gepachtet, welches sie zum Anbau von Reis oder Mais nutzen kann. Einen Teil der Ernte müssen sie dafür aber an den Besitzer abgeben, sodass Grundnahrungsmittel relativ knapp sind. Zusätzlich versorgen sie ein paar Ziegen für deren Besitzer. Von den Gewinnen aus deren Schlachtung oder Verkauf erhalten sie 30 Prozent. Das Geld reicht kaum aus, dass Sirjana in die Schule gehen kann, um Kleidung oder Schuhe zu kaufen, Schulbücher, die Prüfungsgebühren, oder eine Gesundheitsversorgung zu bezahlen. Einen eigenen Schulrucksack hat Sirjana auch nicht, deshalb läuft sie mit den Heften und Büchern unter dem Arm in die Schule. Wenn es regnet, dann regnet es meist sehr stark und das ist dann natürlich ein Problem, denn die Schuluniform und die Schulsachen werden nass und nehmen Schaden. Ohne warme Kleidung ist es im Winter in den Schulen sehr kalt, denn eine Heizung gibt es nicht, auch keine Elektrizität, daher werden die Fenster geöffnet, die keine Fensterscheiben haben. Die Sonne ist zwar auch im Winter relativ intensiv, aber die schattigen Klassenräume heizen sich tagsüber kaum auf. Kinder, die keine warme Kleidung, vielleicht nicht einmal feste Schuhe haben, frieren und werden häufiger krank. Medikamente sind teuer, schwer zu bekommen und werden deshalb oft nicht rechtzeitig und auch nicht adäquat verwendet. All dies zusammen führt verständlicherweise dazu, dass für Sirjana der Schulbesuch mit vielen Problemen verbunden ist und es daher für sie mit jedem Tag besser erscheint selbst arbeiten zu gehen anstatt in die Schule.
Liebe Frau Abel, Ihre Patenschaft verändert das Leben der Familie erheblich. Sirjana wird nun regelmäßig die Schule besuchen können und ausreichend zu essen haben. Darüber hinaus erhält sie eine Krankenversicherung, die Untersuchungen und Behandlungen (inkl. Medikamente) abdeckt. Die Krankenversicherung in Gorkha deckt bis zu fünf Familienmitglieder gleichzeitig ab. Dadurch erhält auch ihr Vater einen gesicherten Zugang zu medizinischer Versorgung. Auch wenn sich die Entfernung zum nächsten Krankenhaus dadurch natürlich nicht verkürzt. Unsere Patenkinder und deren Familien bekommen von uns auch einen Tagesablauf als Leitfaden. Dieser beinhaltet Zeiten zum Aufstehen und Schlafen gehen, zu den Aufgaben im Haushalt zur Unterstützung der Familie, allgemeine Hygieneregeln und spezielle Körperhygiene-Regeln, die Verpflichtung in die Schule zu gehen, sowie festgelegte Zeiten für Hausaufgaben und Lernen. Koordiniert und kontrolliert wird dies durch unsere Mitarbeiter vor Ort im täglichen Kontakt mit den Kindern, aber auch Sie als Pateneltern können Einfluss darauf nehmen, beispielsweise mit gezielter Unterstützung von Dingen, die Sirjana und ihr Vater benötigen und durch den monatlichen Patenschaftsbeitrag nicht abgedeckt werden können (beispielsweise ein Nutztier, ein kleines Bett oder Veränderungen am Haus, wie den Zugang zu Elektrizität oder Wasser).
Wichtig ist im Allgemeinen, dass auch die Familien der Kinder die Notwendigkeit dieser Regeln verstehen und sich daranhalten. Seit wir diese Verhaltensregeln für alle Patenkinder in Nepal eingeführt haben, ist die schulische Entwicklung deutlich besser geworden. Alle Patenkinder haben gute oder sogar sehr gute Schulnoten. Auch in der sozialen, emotionalen und physischen Entwicklung macht sich dies positiv bemerkbar. Durch den fast täglichen persönlichen Kontakt zu den Patenkindern und den Familien, können wir bei Problemen rasch helfen und die Entwicklung positiv beeinflussen. Durch diese intensive Betreuung bewirkt die Patenschaft also wesentlich mehr, als nur die dringend notwendige materielle Unterstützung.
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Sanu Gurung ist unsere Mitarbeiterin im Distrikt Gorkha. Zu ihren Aufgaben gehört vor allem die Betreuung der Patenkinder, insbesondere der Mädchen in diesen beiden Regionen. Da die Besiedlung in Gorkha sehr gering und weitläufig ist und es keine Straßen und Geschäfte gibt, muss sie mehrmals wöchentlich weite Strecken zurücklegen, um die Patenkinder zu betreuen. Darüber hinaus koordiniert sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Naresh Gurung unsere Bildungs- und Gesundheitsprojekte dort. Sanu lebt mit ihrem Mann Naresh und den beiden kleinen Töchtern in Phalpu, einer kleinen Siedlung in Muchhok. Ihr Gehalt für die Betreuung der Kinder wird, wie alle Gehälter der Mitarbeiter in Nepal, aus einem Pool des deutschen Vorstandes finanziert.
Wie bewerten Sie die Arbeit von Sanu und Naresh mit Ihrem Patenkind ?
Unsere Betreuer für die Patenkinder arbeiten alle praktisch ehrenamtlich. Sie haben alle eines gemeinsam: sie sind jung, sozial engagiert und kommen selbst aus armen Verhältnissen. Wie Naresh und Sanu haben einige auch schon eine Familie und Kinder. Naresh und Sanu bekommen gemeinsam pro Patenkind das sie betreuen 500 Nepalesische Rupees pro Monat (ca. 4,50 Euro). Dieses Geld kommt aus einem Spendenpool des Vorstandes und ist gemessen am Arbeitsaufwand sehr wenig. Besonders in den Bergregionen des Himalaya sind die Wege zu den Kindern weit und mühsam. Um die Patenkinder zu sehen sind Naresh und seine Frau mehrmals wöchentlich 4 bis 6 Stunden unterwegs, zusätzlich zu ihrer eigentlichen Arbeit als Lehrer. Hinzu kommen besondere Anlässe wie Geburtstage, der Einkauf der benötigten Dinge am Monatsanfang oder die noch intensivere Betreuung, wenn ein Patenkind beispielsweise erkrankt ist. Auch müssen sie für die Kinder/die Familien immer erreichbar sein.
Wir haben uns daher überlegt, dass wir das Patenportal auch nutzen wollen, um den Pateneltern die Möglichkeit zu geben, den Betreuern Wertschätzung ihrer Arbeit auszudrücken, in Form einer kleinen, einmaligen finanziellen Unterstützung. Es wäre für sie natürlich eine ganz besondere Anerkennung, ihre Arbeit für die Kinder in dem Wissen zu tun, dass diese von den Pateneltern in Deutschland positiv wahrgenommen wird. Es besteht dabei aber absolut keine Erwartungshaltung, denn sie machen diese Arbeit nicht des Geldes wegen und wissen bislang auch gar nichts von dieser neuen Idee.
Möchten Sie Sanu und Naresh eine kleine Aufmerksamkeit für ihre Arbeit zukommen lassen ? Dann haben Sie hier die Möglichkeit dazu:
Vielen Dank für Ihre Nachricht. Wir werden uns umgehend mit Ihnen in Verbindung setzen.
Ihr Namaste Kids Team
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