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 Hallo liebe Familie Fritsch, ich bin Muskan aus Nepal 

 

Hintergrundinformationen über Muskan

Muskans Familie gehört der Volksgruppe der Chhetri an. Chhetri ist ein Familienname der Kshatriya-Gemeinschaft unter Hindus auf der ganzen Welt. Damit gehören sie zu den Khas. Khas, auch Khas Arya genannt, sind eine indo-arische, ethnolinguistische Gruppe, die auf dem indischen Subkontinent, dem heutigen Nepal, sowie in den nordindischen Regionen Kumaon, Garhwal und Himachal beheimatet ist. Die Khas sprechen die Khas-Sprache. Die große Mehrheit der Chhetris sind Hindus und stammen aus den Volksgruppen der Kshtriya- und der Magar. Chhetri der Oberbegriff der fünf Kasten, die König Prithvi Narayan Shah mit dem erblichen Titel Kaji ausgezeichnet hat. Vor Drabya Bikram Shah waren Chhetris Könige von Kalikot und Gorkha, davor waren sie große Krieger, die in der Nähe von Sukantamaliyena in der Nähe von Sindhwali kämpften. Ihr Hauptziel war es, das Tal des Königreichs vor Eindringlingen zu beschützen. Den verschiedenen Aufzeichnungen nach gibt es 47 Untergruppen von Chhetri mit 12 verschiedenen Gotra. In der hinduistischen Gesellschaft bedeutet der Begriff Gotra (Sanskrit: गोत्गोत) soviel wie Stamm. Einige Chhetris gibt es auch in Darjeeling, Sikkim und in Bhutan.

Muskans Familie war schon immer sehr arm. Sie besitzen kein eigenes Land und keine dauerhafte Einkommensquelle. Ihr Vater hat seine Familie 2018 plötzlich und gänzlich unerwartet verlassen. Es besteht seitdem kein Kontakt mehr zu ihm und es ist nicht klar, wo er sich aufhält und, ob er noch lebt. Seit dem Weggang ihres Vaters lebt Muskan mit ihrer Mutter bei dem jüngeren Bruder ihrer Mutter und ihren Großeltern. Diese haben ein kleines Haus, in dem das Mädchen mit ihrer Mutter untergekommen ist. Ihre Mutter Asmita hat sich vor einigen Jahren bei der Arbeit als Hilfsarbeiterin auf einer Baustelle eine schwere Verletzung zugezogen, als sie aus größerer Höhe gestürzt ist. Seitdem fällt es ihr schwer körperlich anstrengende Arbeit über mehrere Stunden hinweg durchzuführen. Dies ist aber in den ländlichen Regionen Nepals für die meisten Menschen mit einem niedrigen Bildungsgrad notwendig, um Geld zum Überleben zu verdienen. Asmita arbeitet deshalb insbesondere während der Saat- und Erntezeiten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf den Feldern in der Region. Entlohnt wird sie dabei meist mit Nahrungsmitteln. Dadurch haben sie und Muskan meist genug zu Essen, allerdings müssen manche Nahrungsmittel über einen längeren Zeitraum eingeteilt werden, beispielsweise bis zur nächsten Erntezeit. Um Geld für Kleidung, den Haushalt und die medizinische Versorgung zu verdienen arbeitet Muskans Mutter trotz ihrer Behinderung, wenn möglich als Hilfsarbeiterin in der Region. Damit verdient sie durchschnittlich etwa 200 Rupees an einem Zehn- oder Zwölfstundentag (etwa 1,50 Euro). Das wenige Geld, das sie damit verdient, reicht aber nicht aus, um regelmäßig und dauerhaft die Kosten für die Schule zu bezahlen. Deshalb besitzt Muskan schon jetzt häufig keine Schulmaterialien, wie Hefte, Stifte, Bücher oder Schulkleidung. Auch an anderen Dingen fehlt es, beispielsweise Kleidung oder Geld für eine Medikamente. Das Essen reicht auch an manchen Tagen nicht für alle. Es gibt Zeiten, da gibt es nur eine Mahlzeit. Wenn es besonders schlecht ist, haben sie nur an zwei von drei Tagen etwas zu essen. Ihre Großeltern und und ihr Onkel leben auch in Armut und können selten Unterstützung bieten, vor allem keine finanzielle. Besonders auch jetzt unter den Bedingungen des Lockdown. Syngja gehört zu den stark betroffenen Distrikten, da viele Menschen von dort als Gastarbeiter in Indien gearbeitet haben. Sie haben ihre Jobs verloren und haben sich meist zu Fuß auf hunderte oder tausende Kilometer langen den Weg zurück zu ihren Familien gemacht. Die lange Grenze zwischen Indien und Nepal besteht großteils aus Dschungel und lässt sich nur schwer vollständig abriegeln. Auf diese Weise sind viele, mit dem Virus infizierte Menschen zurück nach Nepal gekommen, auch in den Distrikt Syangja. 
 
Alltag war bislang, dass Muskan ihre Mutter immer wieder begleitet, statt in die Schule zu gehen, insbesondere wenn das Essen knapp ist oder sie keine Schulsachen hat. Sie hätte eigentlich bereits vor einem Jahr in die Playgroup eingeschult werden sollen, wie andere Kinder in ihrem Alter. Je älter Muskan wird, umso höher werden auch die Kosten im Zusammenhang mit der Schule. Auch wenn die Regierung die Vorgabe gibt, dass staatliche Schulen kostenlos sein sollen, versuchen viele Schulen zusätzliche Unterrichtsfächer anzubieten, um ein annähernd vergleichbares Bildungslevel, wie die privaten Schulen zu erlangen. Da allerdings das staatliche Budget der Schulen dafür nicht ausreicht, müssen die Schulen diese Kosten über Gebühren für diese Fächer decken. Das führt zu einer zweiten Ebene der Diskriminierung innerhalb des staatlichen Bildungssystems, neben der zwischen privaten und staatlichen Schulen. Kinder wie Muskan haben unter diesen Bedingungen keine Chance auf einen Schulabschluss und der Druck durch die Armut und den Hunger ist groß, weshalb die Zahl der arbeitenden Kinder in Nepal, trotz des offiziellen Verbots, so hoch ist. Kinder und Jugendliche sind natürlich ungelernte Arbeitskräfte und arbeiten deshalb meist auf den Feldern, auf Baustellen, als Geldeinsammler in Bussen oder als Tellerwäscher. Mädchen werden vor allem deshalb sehr früh verheiratet. Die Diskriminierung aufgrund der Kaste und der Armut ist aber signifikant stärker ausgeprägt als die, aufgrund des Geschlechtes. Gemeinsam mit den Pateneltern leisten wir einen wirkungsvollen Beitrag, um dies bereits in den Schulen zu verändern. Dafür ist eine der Voraussetzungen, dass Kinder einigermaßen vergleichbare Bedingungen haben und nicht von Beginn an aufgrund ihrer Armut benachteiligt sind und der frühzeitige Schulabbruch vorprogrammiert ist. 
 
Liebe Familie Fritsch, Ihre Patenschaft, wird das Leben von Muskan von nun an verändern. Denn sie wird zukünftig regelmäßig die Schule besuchen können und ausreichend zu essen haben. Darüber hinaus erhält sie eine Krankenversicherung, die Untersuchungen und Behandlungen (inkl. Medikamente) abdeckt, sowie eine intensive und vor allem individuelle Betreuung innerhalb ihres eignen Umfeldes. Die Betreuung der Kinder und Familien hat eine sehr große Bedeutung. Es genügt unserer Auffassung nach nicht alleine die materiellen Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung oder für den Schulbesuch zu schaffen. Wenn mit Hilfe einer Patenschaft die Entwicklung wirksam und wirklich nachhaltig gefördert werden soll, sollte die Patenschaft in ein gesamtheitliches Konzept eingebettet sein. Unser Kinderschutz- und Entwicklungsnetzwerk, in dem das Kind im Zentrum steht, bezieht das direkte und erweiterte Umfeld in den Entwicklungsprozess mit ein. Dabei geht es um den Schutz des Kindes vor Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung einerseits. Ebenso um die Schaffung sozialer und ökonomischer Entwicklungschancen für das Kind und dessen direktes Umfeld. Dadurch werden auch Abhängigkeiten beispielsweise durch eine Patenschaft auf ein Minimum reduziert. Darin einbezogen sein sollte aber auch das erweiterte Umfeld, also die Community in der das Kind lebt, beispielsweise die Dorfgemeinschaft.

Hinsichtlich des Kinderschutzes geht es vor allem um Aufklärung, Prävention und Observation, den Schutz vor körperlicher und emotionaler Misshandlung, um eine gewaltlose Erziehung zuhause und in den Schulen, den Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung ohne Diskriminierung aufgrund von Armut oder der ethnischen Zugehörigkeit, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Schulung und Fortbildung aller unserer Mitarbeiter vor Ort in Nepal aber auch in Deutschland ist eine grundlegende Voraussetzung. Ebenso die Aufklärung der Menschen im Umfeld der Kinder. In erster Linie der Eltern, aber auch der Lehrer, Dorfbewohner und Regierungsvertreter. Notwendig sind auch festgelegte Strategien zur Überwachung, Mitteilung, Evaluation und Intervention, in Anpassung an den kulturellen Rahmen und die individuellen Gegebenheiten vor Ort.

Dieses multimodale Konzept ist nicht nur von grundlegender Bedeutung für alle Aspekte der Entwicklung der Kinder. Es schaftt darüber hinaus die notwendigen Rahmenbedingungen, damit eine Patenschaft zum Erfolg werden kann. Zudem ist es Teil unserer Gesamtstrategie der Entwicklungsförderung. In Syangja leben sehr viele Menschen in großer Armut. Die Möglichkeiten der ökologischen Landwirtschaft beispielsweise eignen sich hier besonders gut, um die Wirtschaftskraft und die Unabhängigkeit der Menschen von Entwicklungsförderung zu stärken. Wir möchten auch Ihnen als Pateneltern in dieser Region zukünftig stärker die Möglichkeit geben sich hierbei aktiv zu beteiligen, wenn Sie dies möchten.

Koordiniert und kontrolliert wird dies einerseits natürlich durch Muskans Betreuer vor Ort, Surakshya Gurung im täglichen Kontakt mit den Kindern. Darin einbezogen sind ebenfalls die für den Distrikt Syangja zuständige Mitarbeiterinnen in unserem Büro in Nepal, Muna Gurung. Insbesondere auch das Team unseres Kinderschutz- und Entwicklungsnetzwerks, bestehend aus Mitarbeitern in Deutschland und Nepal, sowie eine Task Force, die die Aufgabe hat sich beispielsweise gesundheitlicher oder schulischer Probleme anzunehmen. Im Rahmen der Entwicklungsprojekte ist unser Projekt-Management Team ebenfalls involviert. Durch diese intensive, individuelle Betreuung und Förderung bewirkt die Patenschaft also weit mehr, als nur die dringend notwendige materielle Unterstützung.

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Betreuer des Patenkindes

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Surakshya Gurung
District Manager, District Syangja; Betreuung Patenkinder
Suraksha lebt selbst in der Region, in der er die Patenkinder betreut, spricht etwas Englisch und hat einen guten Bildungsstand. Als Mitarbeiter von Namaste Kids betreut er die Patenkinder in einem Umkreis von etwa 8 Stunden Fußmarsch. Er ist ein...

 

Wie bewerten Sie die Arbeit von Surakshya mit Ihrem Patenkind ?

Unsere Betreuer für die Patenkinder arbeiten alle praktisch ehrenamtlich. Sie haben alle eines gemeinsam: sie sind jung, sozial engagiert und kommen selbst aus armen Verhältnissen. Surakshya Gurung ist 26 Jahre alt und lebt mit seinen Eltern, seiner Frau und seinen beiden kleinen Kindern im Distrikt Syangja. Er arbeitet hauptberuflich als Betreuer der Patenkinder in dieser Region. Suraksha bekommt ein kleines, aber den Arbeitsaufwand würdigendes Grundeinkommen, welches durch den Vorstand bezahlt wird. Besonders in den Bergregionen des Himalayas sind die Wege zu den Kindern weit und mühsam. Um die Patenkinder zu betreuen ist Suraksha täglich mehrere Stunden unterwegs. Hinzu kommen besondere Anlässe wie Geburtstage, der Einkauf der benötigten Dinge für die Patenkinder, die er in aller Regel nur in Phedikhola Bazar, der nächstgelegen Stadt kaufen kann, um sie dann den Patenkindern zu bringen. Zu seiner Arbeit gehört es auch, dass er für die Kinder / die Familien immer erreichbar ist. Hinzu kommen regelmäßige Gespräche mit den Lehrern der Kinder.

Wir haben uns daher überlegt, dass wir das Patenportal auch nutzen wollen, um den Pateneltern die Möglichkeit zu geben, den Betreuern Wertschätzung ihrer Arbeit auszudrücken, in Form einer kleinen, einmaligen finanziellen Unterstützung. Es wäre für sie natürlich eine ganz besondere Anerkennung, ihre Arbeit für die Kinder in dem Wissen zu tun, dass diese von den Pateneltern in Deutschland positiv wahrgenommen wird. Es besteht dabei aber absolut keine Erwartungshaltung, denn sie machen diese Arbeit nicht des Geldes wegen.

Möchten Sie Suraksha ein kleine Würdigung seiner Arbeit zukommen lassen ? Dann haben Sie hier die Möglichkeit dazu:

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