Rehans Familie besitzt kein eigenes Land und keine dauerhafte Einkommensquelle. Sein Vater hat die Familie 2016 plötzlich und gänzlich unerwartet verlassen. Rehans Mutter Sila war zu diesem Zeitpunkt bei der Trauerzeremonie einer Verwandten in einem anderen Dorf. Als sie zurück kam war ihr Mann und seine sämtlichen Habseligkeiten verschwunden. Seitdem besteht keinerlei Kontakt mehr zu ihm und es ist auch nicht klar, wo er sich aufhält und, ob er noch lebt. Seit dem Weggang des Vaters lebte Rehan bei seinen Großeltern. Diese besitzen ein kleines Haus und ein sehr kleines Stück Land, auf dem sie etwas Reis und Gemüse zur Selbstversorgung anbauen. Dies reicht aber kaum aus, um die Familie zu ernähren, geschweige denn um etwas davon zu verkaufen. Rehans Mutter hat 2022 erneut geheiratet, um zumindest ein wenig mehr finanzielle Sicherheit für die Familie zu erhalten. Sie lebt mit ihrem Mann in einer anderen Region Nepals. Rehans Stiefvater arbeitet als Gastarbeiter in Saudi-Arabien. Er verdient dort aber so wenig, dass er nur selten ein klein wenig Geld schicken kann. Deshalb arbeiten Rehans Mutter und auch seine Großmutter zusätzlich auf den Feldern in der Region für andere Menschen. Diese Arbeit ist sehr anstrengend und schlecht bezahlt. Es gibt in den Bergregionen für ungelernte Arbeitskräfte aber kaum andere Tätigkeiten als auf den Reisfeldern oder als Hilfsarbeiter auf Baustellen. Nicht selten werden die Feldarbeiter auch mit Nahrungsmitteln entlohnt statt mit Geld. Hinzu kommt, dass die Feldarbeit natürlich an die Saat- und Erntezeiten gebunden ist und somit nicht ganzjährig gebraucht wird. Das wenige Geld, das die Familie damit verdient (etwa 2.000 Rupien im Monat, ca. 16 Euro) muss also auch für Monate ohne Einkommen ausreichen. In diesen Monaten ist dann auch das Essen manchmal knapp. Es gibt Tage, da gibt es nur eine Mahlzeit, damit alle etwas zu Essen bekommen. Es reicht auch nicht aus, um regelmäßig und dauerhaft die Kosten für die Schule zu bezahlen. Deshalb besaß Rehan bis zum Beginn der Unterstützung im Rahmen der Patenschaft häufig keine Schulmaterialien, wie Hefte, Stifte, Bücher oder Schulkleidung. Auch an anderen Dingen fehlte es, beispielsweise Kleidung oder Medikamente. Ende 2022 verstarb Rehans Großvater an einer schweren Erkrankung. Eine Behandlung wäre unter den Bedingungen des nepalesischen Gesundheitssystems und insbesondere aufgrund der finanziellen Mittel der Familie nur sehr eingeschränkt und auch nur palliativ möglich gewesen. Selbst die anschließende obligatorische hinduistische Trauerzeremonie konnte sich die Familie ohne Unterstützung nicht leisten.