Hintergrundinformationen über Hira Singh
Hira Singh ist, wie viele Kinder in den ländlichen Regionen Nepals, als häusliche Geburt zur Welt gekommen. Seine Mutter Khum Maya Thapa hat die Familie 2015 plötzlich verlassen und Hira Singhs kleine Schwester Chanmaya mit sich genommen. Niemand weiß genau, wo sie sich aufhält und, ob sie überhaupt noch lebt. Es gibt keinen Kontakt zu ihr und auch nicht zu der Schwester. Hira Singhs Vater ist nach dem Weggang der Mutter als Gastarbeiter nach Indien gegangen, um dort zu arbeiten. Zu ihm besteht aber seit Mitte 2016, kurz nach seinem Weggang ebenfalls kein Kontakt mehr. Wie bei Hira Singhs Mutter ist auch bei seinem Vater nicht bekannt, wo er sich aufhält und, ob er noch lebt. Seitdem lebt Hira Singh bei seinen Großeltern. Auch seine Tante und sein Onkel leben mit ihren Kindern in dem kleinen Haus. Insgesamt leben dort 7 Menschen in 3 kleinen Räumen. Die Familie war schon immer arm, aber nach dem Weggang von Hira Singhs Eltern fehlte es ihnen an allem. Sie leben ausschließlich von Eigenversorgung durch Subsistenzwirtschaft auf einem kleinen Stück Land, welches sie bewirtschaften und das zumindest zu einem großen Teil zur Versorgung mit Nahrungsmitteln beiträgt. Allerdings reicht es nicht aus, um sieben Menschen, darunter drei Kinder dauerhaft das ganze Jahr über mit Nahrung zu versorgen. Vor allem aber lässt sich damit kein Geld verdienen, denn es bleibt absolut nichts übrig. Hira Singhs Tante, sein Onkel und die Großeltern arbeiten deshalb als Hilfsarbeiter und als Feldarbeiter in den Häusern und auf Feldern in der Umgebung. Sie putzen, schieben Schubkarren, tragen Lasten, schneiden Gras und Blätter für die Ziegen und Büffel anderer Menschen, ernten Reis, Mais oder Früchte, beispielsweise Bananen, Papayas, Orangen oder Guaven. Diese Arbeit wird aber in der Regel mit Nahrungsmitteln entgolten. Die Kinder kommen deshalb an den meisten Tagen mit ihnen mit anstatt in die Schule zu gehen, weil es dort etwas warmes zu essen gibt und, um ihren Großeltern bei der Arbeit zu helfen. Dadurch hat die Familie zwar meist genug zu essen, aber eben kein Geld, um beispielsweise Kleidung oder Schuhe zu kaufen, Schulbücher, die Prüfungsgebühren, oder eine Gesundheitsversorgung zu bezahlen. Hira Singh geht deshalb nur sehr unregelmäßig in die Schule. Insbesondere während der Regenzeit (April bis September) und während der kalten Jahreszeit (November bis Februar) gehen die Kinder kaum noch in die Schule. Hira Singh ist der älteste Enkelsohn und fühlt sich mit seinen fast 11 Jahren für seine Familie verantwortlich. Er arbeitet häufig auch schon als Hilfskraft auf einem Traktor. Er träumt davon einen Schulabschluss machen zu können, um einen guten Beruf erlernen zu können. Einen eigenen Schulrucksack haben beide Kinder nicht, deshalb laufen sie mit den Heften unter dem Arm in die Schule. Wenn es regnet, dann regnet es meist sehr stark und das ist dann natürlich ein Problem, denn die Schuluniform und die Schulsachen werden nass und nehmen Schaden. Ohne warme Kleidung ist es im Winter in den Schulen sehr kalt, denn eine Heizung gibt es nicht, auch keine Elektrizität, daher werden die Fenster geöffnet, die keine Fensterscheiben haben. Die Sonne ist zwar auch im Winter relativ intensiv, aber die schattigen Klassenräume heizen sich tagsüber kaum auf. Kinder, die keine warme Kleidung, vielleicht nicht einmal feste Schuhe haben, frieren und werden häufiger krank. Medikamente sind teuer, schwer zu bekommen und werden deshalb oft nicht rechtzeitig und auch nicht adäquat verwendet. All dies zusammen führt verständlicherweise dazu, dass für Hira Singh der Schulbesuch mit vielen Problemen verbunden ist und es daher für ihn mit jedem Tag besser erscheint selbst arbeiten zu gehen und etwas zu essen zu haben anstatt in die Schule. Ohne Unterstützung von außen ist es für Kinder wie Hira Singh praktisch unmöglich aus dem Kreislauf aus Armut und Bildungslosigkeit herauszukommen.
Liebe Familie Holovics, Ihre Patenschaft verändert das Leben der Familie erheblich. Hira Singh wird nun regelmäßig die Schule besuchen können und ausreichend zu essen haben. Darüber hinaus erhält er wie alle Patenkinder eine Krankenversicherung, die Untersuchungen und Behandlungen (inkl. Medikamente) abdeckt. Unsere Patenkinder und deren Familien bekommen von uns auch einen Tagesablauf als Leitfaden. Dieser beinhaltet Zeiten zum Aufstehen und Schlafen gehen, zu den Aufgaben im Haushalt zur Unterstützung der Familie, allgemeine Hygieneregeln und spezielle Körperhygiene-Regeln, die Verpflichtung in die Schule zu gehen, sowie festgelegte Zeiten für Hausaufgaben und Lernen. Koordiniert und kontrolliert wird dies durch unsere Mitarbeiter vor Ort im täglichen Kontakt mit den Kindern, aber auch Sie als Pateneltern können Einfluss darauf nehmen, beispielsweise mit gezielter Unterstützung von Dingen, die Hira Singh und seine Familie benötigen und durch den monatlichen Patenschaftsbeitrag nicht abgedeckt werden können (beispielsweise ein Nutztier, ein kleines Bett oder Veränderungen am Haus, wie den Zugang zu Elektrizität oder Wasser).
Wichtig ist im Allgemeinen, dass auch die Familien der Kinder die Notwendigkeit dieser Regeln verstehen und sich daranhalten. Seit wir diese Verhaltensregeln für alle Patenkinder in Nepal eingeführt haben, ist die schulische Entwicklung deutlich besser geworden. Alle Patenkinder haben gute oder sogar sehr gute Schulnoten. Auch in der sozialen, emotionalen und physischen Entwicklung macht sich dies positiv bemerkbar. Durch den fast täglichen persönlichen Kontakt zu den Patenkindern und den Familien, können wir bei Problemen rasch helfen und die Entwicklung positiv beeinflussen. Durch diese intensive Betreuung bewirkt die Patenschaft also wesentlich mehr, als nur die dringend notwendige materielle Unterstützung.
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Beni Maya Kumal ist unsere Mitarbeiterin im Distrikt Nawalparasi und der angrenzenden Region Ghiring des Distriktes Tanahun. Beni Maya ist Lehrerin an der dortigen Grundschule. Zu ihren Aufgaben im Rahmen ihrer Tätigkeit für Namaste Kids gehört vor allem die Betreuung der Patenkinder, insbesondere der Mädchen in dieser Region. Da die Besiedlung in Nawalparasi sehr gering und weitläufig ist und es keine Straßen und Geschäfte gibt, muss sie mehrmals wöchentlich weite Strecken zurücklegen, um die Patenkinder zu betreuen. Darüber hinaus koordiniert sie gemeinsam mit Betreuer Khem Bahadur Nepali unsere Bildungs- und Gesundheitsprojekte dort. Beni lebt mit ihren Eltern in Bungdikali, einem Gaunpalika (Gemeinde) im Norden Nawalparasis.
Wie bewerten Sie die Arbeit von Beni Maya Kumal mit Ihrem Patenkind ?
Unsere Betreuer für die Patenkinder arbeiten alle praktisch ehrenamtlich. Sie haben alle eines gemeinsam: sie sind jung, sozial engagiert und kommen selbst aus armen Verhältnissen. Beni Kumal ist 28 Jahre alt und arbeitet als Grundschullehrerin. Sie erhält pro Patenkind, das sie betreut 500 Nepalesische Rupees im Monat (ca. 4,30 Euro). Dieses Geld kommt aus einem Spendenpool des Vorstandes und ist gemessen am Arbeitsaufwand wenig. Besonders in den Bergregionen des Himalaya sind die Wege zu den Kindern weit und mühsam. Um die Patenkinder zu sehen ist Beni an mehreren Tagen in der Woche 1 bis 5 Stunden unterwegs, zusätzlich zu ihrer eigentlichen Arbeit als Lehrerin an der regionalen Grundschule. Hinzu kommen besondere Anlässe wie Geburtstage, der Einkauf der benötigten Dinge im Laufe eines Monats oder die noch intensivere Betreuung, wenn ein Patenkind beispielsweise erkrankt ist. Um die Fotos oder Videos der Kinder zu versenden, muss Beni auf einen etwa 30 Minuten von ihrem Elternhaus entfernten Hügel hinaufsteigen. Auch das Entgegennehmen der Post für die Patenkinder, die ihr aus unserem Büro in Pokhara per Bus oder Jeep zugeschickt werden, ist nicht ganz mühelos. Die nächste Busstation in der Region Ghiring befindet sich etwa 45 Minuten entfernt. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist neben dem sozialen Aspekt vor allem auch die emotionale Betreuung der Kinder. Sie muss daher für die Kinder/die Familien immer erreichbar sein.
Wir haben uns daher überlegt, dass wir das Patenportal auch nutzen möchten, um den Pateneltern die Möglichkeit zu geben, den Betreuern Wertschätzung ihrer Arbeit auszudrücken, in Form einer kleinen, einmaligen finanziellen Unterstützung. Es wäre für sie natürlich eine ganz besondere Anerkennung, ihre Arbeit für die Kinder in dem Wissen zu tun, dass diese von den Pateneltern in Deutschland positiv wahrgenommen wird. Es besteht dabei aber absolut keine Erwartungshaltung, denn sie machen diese Arbeit nicht des Geldes wegen.
Möchten Sie Beni ein kleine Wertschätzung ihrer Arbeit zukommen lassen ? Dann haben Sie hier die Möglichkeit dazu:
Hier möchten wir Ihnen einige Informationen zum Tihar-Festival geben:
Tihar (Nepali: तिहार), auch bekannt als Deepawali, ist ein fünf Tage andauerndes Hindu-Festival, das auf dem indischen Subkontinent, insbesondere in Nepal und den indischen Bundesstaaten Assam und Sikkim, einschließlich des Distrikts Darjeeling in Westbengalen, gefeiert wird. Es ist das Fest der Lichter, denn Teelichter (Diyas) werden innerhalb und außerhalb der Häuser angezündet, damit es auch nachts beleuchtet ist. Es ist allgemein bekannt als Swanti unter den Newars und als Deepawali unter den Madhesis. Das Fest beginnt im nepalesischen Kalender (Vikram Samvat) in der zweiten Hälfte des Monats Kartik mit Kaag Tihar am Trayodashi (dem 13. lunaren Tag nach dem Vollmond) im abnehmenden, dunklen Zyklus (= Krishna Paksha). Es endet jedes Jahr mit Bhai Tika an Dwitiya, dem 2. Tag des zunehmenden, hellen Zyklus des Vollmondes (= Sukhla Paksha).
Tihar ist nach Dashain das zweitgrößte nepalesische Festival. Es wird als von großer Bedeutung angesehen, da es nicht nur für Menschen und Götter, sondern auch für Tiere wie Krähen, Kühe und Hunde, die eine enge Beziehung zu Menschen pflegen, einen Beitrag leistet. Menschen zeichnen Muster auf dem Boden von Wohnräumen oder Innenhöfen mit Materialien wie Farbpulver, farbigem Reis, trockenem Mehl, farbigem Sand oder Blütenblättern. Diese Stellen werden auch Rangoli genannt und sollen vor allem für die Götter und Göttinnen des Hinduismus (vor allem Laxmi) ein heiliger Ort sein.
Krähen und Raben werden mit Süßigkeiten und Speisen auf den Dächern der Häuser verehrt. Das Krächzen der Krähen und Raben symbolisiert Traurigkeit und Trauer im Hinduismus. Daher bieten die Menschen den Krähen und Raben Nahrung an, um Trauer und Tod von ihren Häusern abzuwenden. Tihar steht vor allem für die göttliche Verbindung zwischen Menschen und Tieren.
Eine weitere interessante Beobachtung während der Tihar-Tage in Nepal ist das Glücksspiel: Während der Festivaltage darf man spielen, während es im Rest des Jahres für nepalesische Bürger das Spielen verboten.
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Ihr Namaste Kids Team
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