Hintergrundinformationen über Roshni

Prakritis und Pratikshyas Familie gehört der indigenen Volksgruppe der Magar an. Thapa ist ein nepalesischer Familienname, der in zwei Volksgruppen (Kasten) verbreitet ist: bei den Chhetris und den Magars. Zur Unterscheidung werden manchmal Bezeichnungen wie »Thapa-Magar« oder »Magar-Thapa« verwendet. Die Magar repräsentieren etwa 7 % der Bevölkerung Nepals und bewohnen ein Gebiet vom westlichen Dhaulagiri-Gebiet des Himalayas bis zu den Mahabharat-Ausläufern im Süden und dem Kali Gandaki Flussbecken im Osten. Historisch gesehen gründeten sie eigene Königreiche in Nepal, darunter das Bara Magaranth östlich und das Athara Magaranth westlich des Gandaki Flusses.

Die Familie von Prakriti und Pratikshya ist seit jeher arm. Ihr ursprüngliches Lehmhäuschen mussten sie aufgeben, da Reparaturen unbezahlbar waren. Jetzt leben sie in einer Siedlung im südlichen Vorgebirge des Himalaya, wo sie durch Arbeit in der Landwirtschaft geduldet werden.

Vor der Patenschaft nahm die Mutter ihre Töchter oft mit zur Feldarbeit, da die Familie sich Schulmaterial kaum leisten konnte. Schulgebühren sind nur zu Schuljahresbeginn erforderlich, aber mit steigendem Alter der Kinder steigen die Kosten. Staatliche Schulen versuchen zusätzliche Gebühren zu erheben, was eine zweite Ebene der Diskriminierung im Bildungssystem schafft. Der wirtschaftliche Druck führt viele Kinder zur Arbeit statt zur Schule.

Durch die Patenschaft ändert sich das Leben von Prakriti und Pratikshya erheblich. Sie erhalten regelmäßige Schulbildung, genügend Essen und eine jährliche Krankenversicherung. Unsere Patenschaft geht über materielle Unterstützung hinaus und integriert ein ganzheitliches Konzept, das das unmittelbare Umfeld der Kinder einschließt.

Das Kinderschutz- und Entwicklungsnetzwerk bezieht das direkte und erweiterte Umfeld in den Entwicklungsprozess ein, um die Kinder vor Gewalt zu schützen und soziale und ökonomische Chancen zu schaffen. Unsere Strategie ist nicht nur für die individuelle Entwicklung, sondern auch für eine erfolgreiche Patenschaft entscheidend.

In Distrikt Tanahun, wo die Geschwister leben, herrscht große Armut. Ökologische Landwirtschaft bietet Möglichkeiten zur Stärkung der Wirtschaftskraft. Als Pateneltern können Sie sich aktiv beteiligen, wenn Sie dies möchten.

Die Koordination erfolgt durch die Betreuerin vor Ort, Bindu Pariyar, und den Betreuer Khem Nepali im täglichen Kontakt mit den Kindern. Das Team des Kinderschutz- und Entwicklungsnetzwerks in Deutschland und Nepal ist beteiligt, ebenso wie eine Task Force für Gesundheits- und Schulprobleme. Das Projekt-Management-Team ist in die Entwicklungsprojekte involviert.

Durch intensive, individuelle Betreuung bewirkt die Patenschaft weit mehr als bloße materielle Unterstützung.