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Hallo liebe Frau Kober, ich bin Dipak aus Nepal 

 

Hintergrundinformationen über Dipak

Dipaks Familie gehört der indigenen Volksgruppe der Magar an. Thapa ist ein nepalesischer Familienname. Er ist in zwei Volksgruppen (Kasten) verbreitet, bei den Chhetris und bei den Magars. Zur Unterscheidung werden diese Bezeichnungen manchmal mit angegeben (zum Beispiel in der Form »Gaha-Magar« oder »Magar-Gaha«). Die Magar sind eine der ethno-linguistischen Voksgruppen, die laut  Volkszählung aus dem Jahr von Dipaks Geburt etwa 7 % der Gesamtbevölkerung Nepals repräsentieren. Erstmals schriftlich wurden die Magar in der Zeit um 1100 n.C. erwähnt. Ihre angestammte Heimat erstreckt sich vom westlichen und südlichen Rand des Dhaulagiri-Gebietes des Himalaya bis zu den Mahabharat-Ausläufern im Süden und dem Kali Gandaki Flussbecken im Osten. In ihrer Herrschaftszeit gründeten sie ihre eigenen Königreiche im alten Nepal: das Bara Magaranth (12 Magar Königreiche) östlich des Gandaki Flusses gelegen, sowie des Athara Magaranth (18 Magar Königreiche) westlich vom Gandaki Fluß genannt wird. Diese Gebiete werden heute von ihnen bevölkert. Von den etwa zwei Millionen Magar in Nepal sprechen fast achthundert tausend eine der Magar-Sprachen als Muttersprache. Die meisten der anderen (vor allem junge Menschen) sprechen Nepali als Muttersprache. Ebenso wie bei anderen Volksgruppen in Nepal, die ihre eigene Muttersprache sprechen, hilft dies einerseits die Verständigung innerhalb der Gesellschaft deutlich zu verbessern. Andererseits aber führt es allmählich zum Aussterben dieser alten Sprachen. Landwirtschaft und Militär sind heutzutage die Haupteinnahmequellen. Die Magar stellen auch die größte Anzahl von Gurkha-Soldaten außerhalb Nepals. 

Dipaks Familie war schon immer sehr arm, da sie keine konstante Einkommensquelle und nur ein kleines Stück Ackerland besitzen, das nicht einmal für den eigenen Bedarf der Familie ausreichend ist. Sein Vater Bhes Bahadur Thapa arbeitete als Hilfsarbeiter auf verschiedenen Baustellen in der Region, um Geld für die Familie zu verdienen. Seit 2013 ist er in der unteren Körperhälfte gelähmt. Er ging in den Dschungel, um Feuerholz für die Familie zu holen und fiel dabei von einem hohen Baum. Durch den Sturz zog er sich Frakturen an mehreren Wirbelkörpern zu. Die Gesundheitsversorgung ist in Nepal nicht kostenfrei und ein geregeltes Versicherungssystem gibt es nicht. Wer eine Diagnostik oder Behandlung benötigt muss dafür in den allermeisten Fällen selbst bezahlen. Hinzu kommt, dass die Gesundheitsversorgung nicht flächendeckend vorhanden ist. In den ländlichen Regionen wird sie nur über kleine sogenannte Health Posts aufrecht erhalten. Diese Gesundheitsposten sind in meist weiten Abständen über die Bergregionen verteilt und sollen eine medizinische Basisversorgung sicherstellen. In vielen Fällen entspricht das aber nicht der Realität, denn sie sind in der Regel stark unterfinanziert (durchschnittliches Budget ca. 1.000 Euro pro Jahr) und schlecht bis gar nicht ausgestattet. Dies ist einer der Gründe, weshalb beispielsweise die Kinder- und Müttersterblichkeit in diesen Regionen noch immer eine der höchsten der Welt ist. Auch für medizinische Notfälle wie im Fall von Dipaks Vater ist die Versorgung sehr schlecht. Es dauerte über einen Tag bis er in ein Krankenhaus kam. Dabei wurde er von einigen Männern aus dem Dorf den größten Teil des Weges getragen, da es hier praktisch keine für einen Krankenwagen befahrbare Straßen gibt, zumal mit gebrochenen Wirbelkörpern. Einen Krankenwagentransport hätte sich die Familie aber auch nicht leisten können, denn diese sind verglichen mit dem Einkommen sehr teuer. Allein die Computertomographie, die im Krankenhaus anschließend gemacht wurde, hat fast soviel gekostet, wie Dipaks Vater in 2 Monaten verdient. Eine Operation war nicht mehr zu bezahlen, weshalb die Verletzungen konservativ behandelt wurden, ohne Operation. Seit diesem Tag kann er nicht mehr laufen und nicht zum Einkommen der Familie beitragen. In den ländlichen Regionen Nepals gibt es nur wenige Verdienstmöglichkeiten, insbesondere für ungelernte Arbeitskräfte. Wenn man nicht annähernd im Vollbesitz seiner körperlichen Leistungsfähigkeit ist, dann ist es fast unmöglich ein regelmäßiges Einkommen zu haben. Nach der Verletzung des Vaters war Dipaks Mutter Keshari Thapa alleine für die Versorgung der fünf Kinder verantwortlich. Auch sie arbeitet als Hilfsarbeiterin auf Baustellen, arbeitet als Reinigungskraft und während der Saat- und Erntezeiten auch als Feldarbeiterin auf den Feldern anderer Menschen in der Region. Die beiden älteren Töchter verließen die Schule, um auf dem Feld der Familie zu arbeiten, ihren Vater tagsüber zu pflegen und ihre Mutter bei ihrer Arbeit zu begleiten. Das Geld reicht nicht aus, um alle Kinder mit dem zu versorgen was sie brauchen. Insbesondere für ausreichend Nahrung und für den dauerhaften und langfristigen Schulbesuch fehlt das Geld. Dipaks älteste Schwestern Narmati und Nausara arbeiten seit einiger Zeit in einem Hotel, etwa zwei Stunden mit dem Bus von zuhause entfernt. Sie reinigen dort die Zimmer, kochen für die Gäste und schlafen dort gemeinsam mit den anderen weiblichen Angestellten des Hotels in einem Raum. Sie verdienen deshalb sehr wenig, etwa 2.000 Rupien (ca. 15 Euro) pro Monat. Etwa die Hälfte davon schicken sie ihrer Familie.  

Dipaks Schwester Beli Maya wird seit einigen Monaten durch Pateneltern aus Deutschland unterstützt. Dies hat verhindert, dass auch sie die Schule vorzeitig verlassen muss, denn je älter die Kinder werden, um so höher werden auch die Kosten in Verbindung mit der Schule. Zusätzliche Fächer wie beispielsweise Science oder fortgeschrittenes Englisch, die für einen vollständigen Schulabschluss notwendig sind, müssen auch an staatlichen Schulen zusätzlich bezahlt werden. Auch wenn die Regierung die Vorgabe macht, dass staatliche Schulen kostenlos sein sollen, versuchen viele Schulen zusätzliche Unterrichtsfächer anzubieten, um ein annähernd vergleichbares Bildungslevel, wie die privaten Schulen zu erlangen. Da allerdings das staatliche Budget der Schulen dafür nicht ausreicht, müssen die Schulen diese Kosten über Gebühren für diese Fächer decken. Das führt zu einer zweiten Ebene der Diskriminierung innerhalb des staatlichen Bildungssystems, neben der zwischen privaten und staatlichen Schulen. Kinder wie Dipak und seine Geschwister haben unter diesen Bedingungen keine Chance auf einen Schulabschluss und der Druck durch die Armut und den Hunger ist groß, weshalb die Zahl der arbeitenden Kinder in Nepal, trotz des offiziellen Verbots, so hoch ist. Kinder und Jugendliche sind natürlich ungelernte Arbeitskräfte und arbeiten deshalb meist auf den Feldern, auf Baustellen, als Geldeinsammler in Bussen oder als Tellerwäscher. Die Diskriminierung aufgrund der Kaste und der Armut ist aber signifikant stärker ausgeprägt als die, aufgrund des Geschlechtes. Gemeinsam mit den Pateneltern leisten wir einen wirkungsvollen Beitrag, um dies bereits in den Schulen zu verändern. Dafür ist eine der Voraussetzungen, dass Kinder einigermaßen vergleichbare Bedingungen haben und nicht von Beginn an aufgrund ihrer Armut benachteiligt sind und der frühzeitige Schulabbruch vorprogrammiert ist.

Liebe Frau Kober, Ihre Patenschaft, wird das Leben von Dipak von nun an spürbar und vor allem nachhaltig verändern. Wir sind sehr froh darüber, denn er wird zukünftig regelmäßig die Schule besuchen können und ausreichend zu essen haben. Darüber hinaus erhält er eine Krankenversicherung, die Untersuchungen und Behandlungen (inkl. Medikamente) abdeckt, sowie eine intensive und vor allem eine individuelle Betreuung innerhalb seines eigenen familiären Umfeldes. Die Betreuung der Kinder und Familien hat eine sehr große Bedeutung. Es genügt unserer Auffassung nach nicht alleine die materiellen Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung oder für den Schulbesuch zu schaffen. Wenn mit Hilfe einer Patenschaft die Entwicklung wirksam und wirklich nachhaltig gefördert werden soll, sollte die Patenschaft in ein gesamtheitliches Konzept eingebettet sein. Unser Kinderschutz- und Entwicklungsnetzwerk, in dem das Kind im Zentrum steht, bezieht das direkte und erweiterte Umfeld in den Entwicklungsprozess mit ein. Dabei geht es um den Schutz der Kinder vor Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung einerseits. Ebenso um die Schaffung sozialer und ökonomischer Entwicklungschancen für das Kind und dessen direktes Umfeld. Dadurch werden auch Abhängigkeiten beispielsweise durch eine Patenschaft auf ein Minimum reduziert. Darin einbezogen sein sollte aber auch das erweiterte Umfeld, also die Community in der das Kind lebt, beispielsweise die Dorfgemeinschaft.

Hinsichtlich des Kinderschutzes geht es vor allem um Aufklärung, Prävention und Observation, den Schutz vor körperlicher und emotionaler Misshandlung, um eine gewaltlose Erziehung zuhause und in den Schulen, den Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung ohne Diskriminierung aufgrund von Armut oder der ethnischen Zugehörigkeit, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Schulung und Fortbildung aller unserer Mitarbeiter vor Ort in Nepal aber auch in Deutschland ist eine grundlegende Voraussetzung. Ebenso die Aufklärung der Menschen im Umfeld der Kinder. In erster Linie der Eltern, aber auch der Lehrer, Dorfbewohner und Regierungsvertreter. Notwendig sind auch festgelegte Strategien zur Überwachung, Mitteilung, Evaluation und Intervention, in Anpassung an den kulturellen Rahmen und die individuellen Gegebenheiten vor Ort.

Dieses multimodale Konzept ist nicht nur von grundlegender Bedeutung für alle Aspekte der Entwicklung der Kinder. Es schaftt darüber hinaus die notwendigen Rahmenbedingungen, damit eine Patenschaft zum Erfolg werden kann. Zudem ist es Teil unserer Gesamtstrategie der Entwicklungsförderung. In der Region Ghiring, sowie im angrenzenden Distrikt Nawalpur leben sehr viele Menschen in großer Armut. Die Möglichkeiten der ökologischen Landwirtschaft beispielsweise eignen sich hier besonders gut, um die Wirtschaftskraft und die Unabhängigkeit der Menschen von Entwicklungsförderung zu stärken. Wir möchten auch Ihnen als Pateneltern in dieser Region zukünftig stärker die Möglichkeit geben sich hierbei aktiv zu beteiligen, wenn Sie dies möchten.

Koordiniert und kontrolliert wird dies einerseits natürlich durch Dipaks Betreuerin vor Ort, Beni Maya Kumal im täglichen Kontakt mit den Kindern. Darin einbezogen ist ebenfalls die für den Distrikt zuständige Mitarbeiterin in unserem Büro in Nepal, Nikita Gurung. Insbesondere auch das Team unseres Kinderschutz- und Entwicklungsnetzwerks, bestehend aus Mitarbeitern in Deutschland und Nepal, sowie eine Task Force (Case Management), die die Aufgabe hat sich beispielsweise gesundheitlicher oder schulischer Probleme anzunehmen. Im Rahmen der Entwicklungsprojekte ist unser Projekt-Management Team ebenfalls involviert. Durch diese intensive, individuelle Betreuung und Förderung bewirkt die Patenschaft weit mehr, als allein die dringend notwendige materielle Unterstützung.

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Betreuer Ihres Patenkindes

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Nirmala Thapa
Sub-District Manager Nawalpur
Betreuung Patenkinder, Projektkbetreuung - Sozialarbeiterin
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Beni Kumal
Sub-District Junior Manager District Tanahun Ghiring Rural Municipality; Betreuung Patenkinder
Beni Maya Kumal ist unsere Mitarbeiterin im Distrikt Nawalparasi und der angrenzenden Region Ghiring des Distriktes Tanahun. Beni Maya ist Lehrerin an der dortigen Grundschule. Zu ihren Aufgaben im Rahmen ihrer Tätigkeit für Namaste Kids gehört vor allem die Betreuung...
Lehrerin für Nepali und Social - Betreuung Patenkinder, Projektkbetreuung

 

Wie bewerten Sie die Arbeit von Beni Maya Kumal mit Ihrem Patenkind ?

Unsere Betreuer für die Patenkinder arbeiten alle praktisch ehrenamtlich. Sie haben alle eines gemeinsam: sie sind jung, sozial engagiert und kommen selbst aus armen Verhältnissen. Beni Kumal ist 28 Jahre alt und arbeitet als Grundschullehrerin. Sie erhält pro Patenkind, das sie betreut 500 Nepalesische Rupees im Monat (ca. 4,30 Euro). Dieses Geld kommt aus einem Spendenpool des Vorstandes und ist gemessen am Arbeitsaufwand wenig. Besonders in den Bergregionen des Himalaya sind die Wege zu den Kindern weit und mühsam. Um die Patenkinder zu sehen ist Beni an mehreren Tagen in der Woche 1 bis 5 Stunden unterwegs, zusätzlich zu ihrer eigentlichen Arbeit als Lehrerin an der regionalen Grundschule. Hinzu kommen besondere Anlässe wie Geburtstage, der Einkauf der benötigten Dinge im Laufe eines Monats oder die noch intensivere Betreuung, wenn ein Patenkind beispielsweise erkrankt ist. Um die Fotos oder Videos der Kinder zu versenden, muss Beni auf einen etwa 30 Minuten von ihrem Elternhaus entfernten Hügel hinaufsteigen. Auch das Entgegennehmen der Post für die Patenkinder, die ihr aus unserem Büro in Pokhara per Bus oder Jeep zugeschickt werden, ist nicht ganz mühelos. Die nächste Busstation in der Region Ghiring befindet sich etwa 45 Minuten entfernt. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist neben dem sozialen Aspekt vor allem auch die emotionale Betreuung der Kinder. Sie muss daher für die Kinder/die Familien immer erreichbar sein.

Wir haben uns daher überlegt, dass wir das Patenportal auch nutzen möchten, um den Pateneltern die Möglichkeit zu geben, den Betreuern Wertschätzung ihrer Arbeit auszudrücken, in Form einer kleinen, einmaligen finanziellen Unterstützung. Es wäre für sie natürlich eine ganz besondere Anerkennung, ihre Arbeit für die Kinder in dem Wissen zu tun, dass diese von den Pateneltern in Deutschland positiv wahrgenommen wird. Es besteht dabei aber absolut keine Erwartungshaltung, denn sie machen diese Arbeit nicht des Geldes wegen.

Möchten Sie Beni ein kleine Wertschätzung ihrer Arbeit zukommen lassen ? Dann haben Sie hier die Möglichkeit dazu:

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Telefonischer Kontakt

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Namaste Kids e.V.:

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Aus dem Ausland:

+49 (0) 2202 2728760 (nicht gebührenfrei)

Mo-So:  08:00 Uhr– 20:00 Uhr

 

Namaste Kids Nepal:

+977 61 521705 (nicht gebührenfrei)

So-Fr: 09:00 Uhr – 20:00 Uhr NPT (MET + 4.45)