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Frühkindliche Mangelernährung hat Konsequenzen für das ganze Leben. Die körperliche und geistige Entwicklung der Kinder ist häufig eingeschränkt und ihre Lebenserwartung durch zahlreiche Erkrankungen verringert.

Weltweit leidet ein Drittel aller Kinder unter fünf Jahren an chronischer Mangelernährung. Vor allem während der ersten beiden Lebensjahre ist Unterernährung besonders lebensbedrohlich und kann die physische, motorische und geistige Entwicklung nachhaltig negativ beeinflussen. Bislang haben viele Programme vor allem die Verbesserung der Ernährungssituation von Kindern bis zum Alter von fünf Jahren im Blick.

Aktuelle Studien zeigen jedoch deutlich: Das kritische Zeitfenster ist wesentlich enger. Es beginnt bei der Empfängnis eines Kindes und erstreckt sich bis zum Ende des zweiten Lebensjahres. In diesem Zeitraum besteht nicht nur der größte Bedarf an ausreichender und den Bedürfnissen angepasster hochwertiger Kost. Diese Phase ist auch entscheidend, wenn es darum geht, irreversible Folgen der Mangelernährung abzuwenden. 

Kinder, die in den ersten 1 000 Tagen ihres Lebens über einen längeren Zeitraum unzureichend ernährt wurden, tragen bleibende Schäden davon. Ihre körperliche und geistige Entwicklung ist häufig retardiert, ihr Immunsystem ist schwach entwickelt, und durch zahlreiche Erkrankungen ist die Lebenserwartung verringert. Meist bleiben diese Kinder langfristig im Wachstum zurück und sind oft nur eingeschränkt leistungsfähig. Allein durch Jodmangel der Mutter während der Schwangerschaft kommen jedes Jahr bis zu 20 Millionen Babys mit geistigen Behinderungen zur Welt.

Das zieht enormes individuelles menschliches Leid nach sich, aber auch massive gesamtgesellschaftliche Einbußen. Die Gesundheits- und Bildungssysteme werden belastet, weil die Kinder häufiger krank und in der geistigen Entwicklung verzögert sind. Diese Benachteiligung zieht sich bis ins Erwachsenenalter hinein und hat nicht nur negative Folgen für ein selbstständiges und erfülltes Leben, sondern auch für das volkswirtschaftliche Wachstum. In Ländern mit hohen Raten an unternährten Kindern fällt dies zum Teil um bis zu elf Prozent geringer aus. Das bedeutet, dass sich Investitionen in die Reduzierung frühkindlicher Mangelernährung doppelt auszahlen: Neben dem Nutzen für den Einzelnen leisten sie einen langfristigen Beitrag zu Wachstum und Armutsbekämpfung in den betroffenen Ländern.

Die Rezepte zur Verbesserung frühkindlicher Ernährung sind bekannt. Direkte Maßnahmen, wie etwa die Unterstützung der Mikronährstoffversorgung werdender Mütter durch Nahrungsergänzungsmittel wären einfach umzusetzen. Auch sollten Mütter angehalten werden, ihre Kinder bis zum sechsten Lebensmonat ausschließlich zu stillen. Anschließend müssen Kinder ihrem Alter entsprechend mit gesunder und energiereicher Beikost gefüttert werden. Dafür müssen die Mütter sensibilisiert werden, denn die Mütter müssen die Folgenahrung für die Kinder selbst mit den zur Verfügung stehenden Nahrungsmitteln herstellen. So könnten viele Erkrankungen, wie zum Beispiel Durchfall, vermieden werden, die gerade für Säuglinge und Kleinkinder schnell lebensbedrohlich werden.

Unter wirtschaftlichen Aspekten haben Maßnahmen zur Bekämpfung frühkindlicher Mangelernährung ein enormes Potenzial: Beim Kopenhagener Konsens von 2008, einem Prozess weltweit renommierter Ökonomen, der auf der Basis von ökonomischen Kosten-Nutzen-Analysen Prioritäten für die wichtigsten Herausforderungen der Menschheit setzt, führen Maßnahmen zur Verbesserung der frühkindlichen Mangelernährung die Rangliste an. 

Schnelle Erfolge im Bereich der Bekämpfung frühkindlicher Mangelernährung sind möglich, wie die Beispiele in verschiedenen Ländern, unter anderen Brasilien zeigen. Letztlich ist jedoch entscheidend, welche politische Priorität dem Anliegen eingeräumt und wie es verankert wird: Nicht nur die Gesundheitsministerien sind in der Pflicht, sondern angemessene Ernährung muss als Querschnittaufgabe auch in anderen Sektorministerien – etwa Landwirtschaft, Soziales, Gleichstellung, Finanzen – angesiedelt werden. 

Dabei haben auch internationale Politikstrategien den Aspekt der Mangelernährung in Ernährungssicherungsprogrammen zu lange vernachlässigt. Die internationale Gemeinschaft hat diesen Fehler erkannt und will das Thema stärker in internationalen und nationalen Politikstrategien verankern. 

Denn das Menschenrecht auf Nahrung garantiert nicht nur einen Anspruch auf Zugang zu Nahrungsmitteln in ausreichender Quantität, sondern auch in ausreichender Qualität, um individuelle Ernährungsbedürfnisse in kulturell angemessener Form nachhaltig und sicher zu befriedigen. Dies muss auch für Millionen von Kleinkindern weltweit gelten.

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