CORONA-PANDEMIE IN NEPAL
Wir möchten Sie hier über die aktuelle Lage in Nepal informieren. Gleichzeitig möchten wir Sie um Ihre Unterstützung bei der Bekämpfung der Pandemie bitten, denn das Land steuert auf eine humanitäre Katastrophe zu. Die Möglichkeit zu spenden haben Sie über den roten Button am Ende dieser Seite. Wenn Sie direkt zu dem Spendenformular weitergeleitet werden möchten, dann klicken Sie bitte hier:
Das nepalesische Gesundheitssystem
Die Pandemie trifft auf ein Gesundheitssystem, das zu den schlechtesten der Welt gehört. Gesundheitsdienstleistungen werden in Nepal sowohl vom öffentlichen als auch vom privaten Sektor erbracht und werden allgemein als bei weitem nicht den internationalen Standards entsprechend angesehen. Die Verbreitung von Krankheiten ist in Nepal deutlich höher als in anderen südasiatischen Ländern, insbesondere in ländlichen Gebieten. Darüber hinaus führt die topographische und soziologische Vielfalt des Landes immer wieder zu periodischen Epidemien von Infektionskrankheiten, als auch zu Naturgefahren wie Überschwemmungen, Waldbränden, Erdrutschen und Erdbeben. Ein Großteil der Bevölkerung, insbesondere diejenigen, die in großer Armut leben, sind von Infektionen und erhöhter Mortalität durch übertragbare Krankheiten, Mangelernährung und andere gesundheitliche Probleme bedroht. Viele Menschen, vor allem Kinder sind unter- und mangelernährt und dadurch sehr viel ungeschützter vor Erkrankungen.
Was ist passiert?
Der massive Anstieg der Infektionszahlen in Indien hat nun auch Nepal erreicht. Hier steigen seit Ende Februar die Infektionszahlen in Nepal drastisch. Aktuell verdoppelt sich die Anzahl der infizierten Menschen alle drei Tage. Das Land wird regelrecht überrollt und das extrem rückständige Gesundheitssystem konnte dies nur in den ersten zwei bis drei Wochen kompensieren. Als im März der explosionsartige Corona-Ausbruch in Indien begann, verloren zehntausende nepalesische Arbeiter ihre Jobs. Dies betraf meist junge Menschen, die von ihren Eltern angefleht werden, zurück nach Hause zu kommen, um sich zu schützen. Nepal und Indien teilen sich eine etwa 1.800 km lange Grenze durch den Himalaya und vor allem entlang der Indus-Ganges-Tiefebene. Es ist unmöglich die gesamte Grenze zu kontrollieren, insbesondere in den Dschungelgebieten des Terai ist die Grenze löchrig. So können einige Menschen die Kontrollen umgehen und nehmen dabei auch große Risiken auf sich, denn in diesen Regionen viele Raubtiere. Inzwischen darf nur einreisen, wer einen negativen PCR-Test nachweisen kann. Daraus ergeben sich vor allem zwei Probleme: Einerseits können sich viele der Wanderarbeiter die teuren Tests nicht leisten (etwa 10-20 Euro). Auf der anderen Seite ist ein Geschäftsmodell entstanden, welches darauf basiert, gefälschte (falsch-negative) Tests günstiger zu verkaufen als es ein wahrheitsgemäßer Test wäre.
Die aktuelle Lage in Nepal
Die Zahl der bestätigten Infektionen verdoppelt sich im Augenblick alle drei Tage. Die der Menschen, die Sauerstoff zur Behandlung benötigen, steigt von Tag zu Tag rasch an und das Gesundheitssystem ist dem nicht ansatzweise gewachsen. Es gibt verschiedene Ursachen, die dazu führen, dass Menschen keine ausreichende oder gar keine Behandlung erhalten können: Zu wenig medizinisches Material und große logistische Probleme bei der Verteilung; zu wenige medizinische Mitarbeiter, die immer häufiger selbst zum Opfer der Erkrankung werden; durch die Mangelversorgung immer höher werdende Behandlungskosten; Noch immer gibt es so gut wie keinen Impfstoff.
Ein Hauptproblem ist der Mangel an Sauerstoffflaschen. Aktuell gibt es davon etwa 7.000 bis 8.000 in Nepal. Inzwischen liegt die Zahl der Menschen, die zwingend Sauerstoff zur Behandlung benötigen bei etwa 30.000 und nimmt exponentiell zu. In Nepal gibt es statistisch etwa 1 Intensivbett für 45.000 Menschen. Zwei Drittel davon befinden sich aber in privaten Krankenhäusern. Noch schlimmer ist es bei der medizinischen Versorgung selbst. Ein noch viel größeres und schwieriger zu lösendes Problem ist aber die Verteilung des Sauerstoffs in die Distrikte und innerhalb der Distrikte. Die Regierung hat bereits mehrfach in den vergangenen Tagen geäußert, dass sie aufgrund der Geographie und schweren Zugänglichkeit sehr große Probleme bei der Verteilung hat. Die wenigen funktionierenden Hubschrauber des Militärs fliegen unablässig, solange es das Tageslicht und das Wetter es zulassen. Aber es ist nachvollziehbar, dass man mit einem Dutzend Hubschraubern alleine dieses Land nicht mit Sauerstoff versorgen kann.
Es wurden in allen Distrikten provisorische sog. “Corona-Hospitals” eingerichtet. Letztendlich sind dies größere Zelte, Schulen oder Regierungsgebäude, in die man einfache Pritschen gestellt hat. Anschließend wurden Mitarbeitern aus staatlichen Krankenhäusern und Health Posts dorthin beordert, um die Patienten dort zu versorgen. Das Ergebnis ist ein Mangel an medizinischem Personal in allen Einrichtungen, insbesondere den staatlichen. Selbst in städtischen Krankenhäusern kümmert sich im Durchschnitt eine Krankenschwester um etwa 40 bis 50 Patienten und eine Ärztin oder ein Arzt um die doppelte bis dreifache Anzahl an Patienten. Aus diesem Grund versorgen sich in vielen Krankenhäusern die Patienten inzwischen gegenseitig. Die Menschen sterben dort ohne, dass eine Krankenschwester oder eine Ärztin bzw. ein Arzt anwesend ist. Umso wichtiger ist es, dem wenigen medizinischen Personal die Möglichkeit zu geben sich ausreichend vor Ansteckung schützen zu können.
Ein weiteres Problem sind die hohen Kosten der Behandlung, nicht nur aufgrund des Mangels an Behandlungsmöglichkeiten und Betten. Jeder einzelne Tag auf einer Intensivstation mit Sauerstoffversorgung kostet in einer privaten Klinik etwa 25.000 Rupien (fast 200 Euro)! Dies entspricht etwa 2 bis 3 durchschnittlichen Monatsgehältern. In staatlichen Einrichtungen sind die Kosten niedriger, aber mit etwa 5.000 bis 10.000 Rupien pro Tag noch immer sehr hoch und dabei eben auch weitgehend ohne medizinische Betreuung. Das Ergebnis ist, dass sehr viele Menschen sich eine Behandlung, selbst wenn sie möglich sein sollte, nicht leisten können. In den staatlichen Krankenhäusern kommt die viel zu geringe Zahl an Behandlungsbetten hinzu.
Wie wir helfen können
Unsere Hilfe ist viel mehr als nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn Sauerstoff und Schutzkleidung retten Leben. Wir können sofort und effektiv helfen, uns fehlen lediglich ausreichende finanzielle Mittel – deshalb benötigen wir Ihre Unterstützung.
Was wir jetzt tun können und tun sollten:
Gemeinsam mit den Mitarbeitern in den “Corona-Hospitals” innerhalb der zwölf Distrikte, in denen wir kontinuierlich aktiv sind, haben wir eine Liste, der am dringendsten benötigten Dinge erstellt, mit denen wir jetzt sofort und wirkungsvoll helfen können. Diese Liste ist als Minimal-Liste zu verstehen. Der tatsächliche Bedarf ist weitaus höher und wächst im Augenblick täglich:
Fotos: Nimesh Jang Rai
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